Di. | 24.03.2020
Es war wie immer: Ich steckte noch mitten in der Migration auf die neuste Version unserer Warenwirtschaft. Und plötzlich hatte ich noch ein Projekt auf dem Tisch. Zack!
Geschäftsleitung und Vertrieb wollten für unsere Businesskunden eine Shoplösung. Und zwar schnell. Livegang in 6 Monaten! Ha, dass ich nicht lache! Nie und nimmer habe ich gedacht. Zumindest damals.
Die haben ja keine Ahnung, dass alle diese komplexen Datenstrukturen und Funktionen aus der Warenwirtschaft im Shop abgebildet werden müssen. Typisch! Und dann noch diese Zeitvorgabe. Bis Jahresende live gehen! Niemals.
Nachts streifte ich durchs Internet, um mich schlau zu machen. Tagsüber hatte ich ja wegen des dringlichen Umstellungsprojektes keine Zeit. Schnell fand ich heraus, dass B2B-Commerce einiges mehr von einer Shop-Lösung abverlangte als für normale Endverbraucher-Shops.
Hier ging es um:
Nun gut, dachte ich, dafür wird es wohl auch Lösungen geben. Und in der Tat ergab die Recherche in den folgenden Tagen ein klareres Bild. Wir brauchten eine B2B-Shoplösung. So viel war mir klar.
Doch bald beschlich mich das Gefühl, dass nicht hinter jeder blumigen Marketingaussage der bunten Webseiten der zahlreichen Anbieter tatsächlich eine leistungsfähige B2B-Shoplösung steckte.
Die Anbieterlandschaft war so reichhaltig und abwechslungsreich wie die Toskana im Frühling. Doch wie sollte ich die echte Spezialität finden? Genau diejenige, die zu unserem Unternehmen passt?
Ich bin ja ein alter Fuchs. Und alte IT-Füchse haben ja so Ihre Kniffe: Erstmal den Marktführer aufspüren und schauen, was der so kann. Schnell stand das „Who is Who“ der B2B-Shopsoftware-Anbieter auf meiner digitalen Shortlist:
Ja prima, alle boten sie performante Technologie für
B2B-Commerce an. Mit Marktführern kann man ja eigentlich nichts falsch machen.
Man hat ja im Zweifel das Beste gewählt 😉.
Die einschlägigen Beiträge im Netz, die vielfältigen Meinungen und Untersuchungen von anerkannten Instituten waren sich über die Qualitäten dieser Anbieter einig. Aber auch in der doch beachtlichen Höhe der Kosten und in der langen Dauer der Systemeinführung. Schade, die Marktführer-Trumpfkarte konnte ich aufgrund des gesetzten Budgets (was nicht besonders üppig aber für einen ersten Schritt meines Erachtens angemessen war) nicht ausspielen. Aber die angegebenen Projektlaufzeiten waren fast so weit weg, wie die Einschulung meiner zukünftigen Enkel.
Also was tun? War ich mit meinen „Alter-IT-Fuchs-Tricks“ schon am Ende? Halt, da war noch von einem weiteren Marktführer die Rede: Magento! Interessant! Aha, eine Open Source Lösung. „Sei aufgeschlossen“, habe ich mir gesagt und schau dir das mal an. Wer steckt dahinter und vor allem, bietet die Lösung auch B2B-Funktionen?r
Und in der Tat wurde es interessant. Magento gibt es als kostenfreie Open Source Version und als eine Enterprise Version. Das Unternehmen dahinter ist kein geringerer als Adobe (Mitglied der Top 10 Softwarehersteller weltweit). Und ja, in der Enterprise-Version gibt es auch ein B2B-Modul.
Weil ich ja sonst nichts zu tun hatte (Ironie aus), habe ich mir natürlich viele andere Systeme recherchiert, die allesamt auch einen guten Eindruck machen: z.B. Oxid, Intellishop, Shopware und OroCommerce.
Aber der Gedanke an Magento und der Reiz der großen Dienstleister Community lies mich einfach nicht los. Irgendwie war mir der Ansatz sympathisch und mein Instinkt sagte mir, dass ich in diese Richtung weitergehen sollte. Einfach starten und performant professionalisieren!
In der Tat versprach Magento schon „Enterprise Perfomance“ bereits ab der Community Version. Ein späteres problemloses Upgrade auf die Enterprise Version (Magento Commerce) wäre jederzeit möglich.
Was mich aber am meisten interessierte war aber die Skalierbarkeit. Unser Unternehmen ist ja nicht nur in Deutschland sondern in fast jedem europäischen Land aktiv. Das bedeutet: Rollout auf die verschiedensten Länder und Sprachen mit unterschiedlichen Währungen, Produktsortimenten und Verkaufsorganisationen. Puhh, wenn ich an den Aufwand und die spätere Betreuungsaufwände denke!
Da hat mich Magento dann doch völlig überrascht. Dank dieses
Multistore-Konzeptes ist Magento (schon ab der Community Version) voll skalierbar.
Für alle geplanten Shops wird nur eine Instanz und nur eine Schnittstelle zu
SAP benötigt. Alles andere wird mithilfe des Magento Storeview-Konzeptes elegant
ausgerollt. Ok, da konnte ich also einen Haken daran machen.
Richtig interessant wurde es, als ich auf „die führende Magento B2B-Erweiterung“ von einem Magento Business Partner ECOPLAN E-Commerce gestoßen bin. Diese Magento Extension versprach über 400 konfigurierbare B2B-Funktionen zusätzlich zum ohnehin schon großem Magento Standardumfang, mit dem Versprechen Entwicklungsaufwände drastisch zu reduzieren.
Da stand doch allen Ernstes der vollmundige Werbeslogan: „95% aller Anforderungen im B2B-Projekt können mit enthaltenen Standardfunktionen abgedeckt werden.“ Ja sowas kann ich leiden. Vollmundige Versprechen. Ich dachte mir: „Na denen fühle ich mal auf den Zahn…“.
Wieder so ein leeres Versprechen? Screenshot des betreffenden Abschnitts der Website www.ecoplan.com
Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt. Nach meiner Anfrage über die Website hatte ich schon bald eine Online-Session für eine „geführte Tour“ durch den B2B-Demoshop. Anfangs noch skeptisch, konnte mir ein netter Herr doch ziemlich alle Funktionen zeigen, die ein B2B-Shop zusätzlich braucht.
Streng fragte ich, wie das ganze aber an unsere Warenwirtschaft angebunden werden könnte? Und vor allem, wie unsere komplexen Preis- und Versandkostenberechnungen, die wir mit viel Mühe in SAP abgebildet haben, in den Shop übertragen werden können.
Hier kam für mich das Beste: Diese B2B-Lösung kann über
konfigurierbare Schnittstellen nicht nur alle benötigten Daten von SAP, sondern zusätzlich
sogar SAP Funktionsbausteinie (BAPIs) anbinden. So könnten alle unsere Prozesse einfach im Shop
abgebildet werden. Der nette Herr nannte mir dann noch zahlreiche Shop-Referenzen,
bei denen die B2B-Shoplösung erfolgreich im Einsatz ist.
Wie dann genau das Projekt gelaufen ist, erzähle ich gerne ein anderes mal. Fakt ist, wir haben uns nach einer Gegenüberstellung mit zwei weiteren Systemen gerne für Magento und die B2B ProLine entschieden.
Vom Kick-Off Workshop und anschließender Beauftragung hat es dann tatsächlich nur ein bisschen länger als 120 Tage bis zum Livegang gedauert. Und wir lagen auch nur ein wenig über dem geplanten Budget. In der Tat konnte der Standardfunktiosnumfang von Magento und der B2B ProLine über 95% unserer Anforderung erfüllen.
So waren alle happy. Geschäftsleitung, Vertrieb und die Kunden. Ja alle waren glücklich, bis auf mich! Ab sofort musste ich befürchten, dass Vertrieb und Geschäftsleitung mir weitere unmögliche Herausforderungen auf den Schreibtisch knallen.
Ne Freunde, so einfach wie dieses mal wird es bestimmt nicht mehr 😉.
Der Weltmarktführer für Handhygiene baut bei
seiner europäischen Digitalisierungsstrategie auf Magento
und die B2B ProLine.
Entdecken Sie in unserem Demoshop alle B2B-Funktionen selbst oder vereinbaren Sie eine kostenfreie Online-Tour (ca. 45 min.)